Als Wood-and-Canvas Canoes werden Kanus bezeichnet, die aus Holzspanten und Planken gebaut werden. (Wood) Um die Boote abzudichten wird eine Bespannung aus Segeltuch vorgenommen. (Canvas) Die Bespannung wird mit einem Filler, zu vergleichen mit flüssigem Fensterkitt, imprägniert.
Diese Art von Booten ersetzten gegen Ende des 19. Jahrhundert die indianischen Birkenrindenkanus.

In diesem Blog wird über Fahrten mit Wood Canvas Canvas berichtet, aber nicht ausschließlich. Teilweise finden sich auch Themen zu Reparaturarbeiten, aber auch Berichte über Fahrten mit Kanus im Allgemeinen. Im Blog-Achiv kann zurück geblättert werden. In den Themen kann nach Labels sortiert werden. Der Rest sollte sich eigentlich selbst erklären.

Ich schreibe hier mittlerweile nur noch sporadisch, bzw. ich verlinke meist zu meinem Blog auf wood-and-canvas.de

Donnerstag, 9. Mai 2013

Open Gunwales (2)

Heute habe ich die Arbeit an meinem Projekt fortgesetzt. Axel hatte mir gestern Abend die kleinen Decks, die ich an Bug und Heck zwischen die Innenweger einsetzten wollte auf seiner Bandsäge zugeschnitten. Ich hatte mir dafür vorgestern Schablonen angefertigt. Als ich heute morgen am Bootshaus testete ob sie passen, war ich überrascht wir gut das Erste passte. Ohne Nachbearbeitung fügte es sich fast nahtlos ein. Das Zweite musste ich etwas überarbeiten und auch etwas mit aus Holzleim und Sägemehl angerührtem Kitt nachhelfen.

Aber wie sagt der Schreiner? "Ohne Kitt schaff ich it!"

Dann habe ich mittels Bandschleifer (Danke fürs Ausleihen an Axel) die Süllränder und die Kante des Rumpfes eben geschliffen und das Holz mit Leinöl behandelt. Als ich einigermaßen zufrieden mit dem Ergebnis war, habe ich angefangen die Sitze und die Griffhölzer wieder zu montieren. Zum Schluss habe ich das Boot kurz gewässert um den ganzen Schleifstaub zu entfernen. Die schon geölten und geschliffenen Hölzer werden jetzt erst mal die Fasern wieder etwas aufstellen und am Samstag werde ich dann per Hand den letzten Schliff vornehmen. Bis jetzt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, der Aufwand hat sich gelohnt.

Samstag, 4. Mai 2013

Projekt Open Gunwales

Eigentlich wollte ich ja den Kuststoffprospector mit einem Holztrimm ausgerüstet haben.
Aber das Angebot im vergangenen Herbst war zu verlockend und so hatte das neue Boot halt einen Vinylsüllrand.
Jedoch ist es bei diesem geschlossenen System so, dass beim Entleeren des Bootes immer ein paar Liter Wasser im Boot bleiben.

Das bin ich von meinen Holz-Canvas Booten anders gewöhnt. Bedingt durch die Bauart ist der Süllrand oben offen. Eingeklemmt zwischen Innenweger, Beplankung und Aussenweger bilden die Enden der Spanten Distanzstücke, die das Wasser beim Umdrehen des Bootes komplett auslaufen lassen.
Ich hatte mir vorgenommen, die bei meinem Kunststoffboot zu simulieren, in dem ich auch einen Innenweher und einen Aussenweger anbringe, so wie auch bei Kunststoffbooten mit Holztrimm, jedoch zwischen Innenweger und Rumpf kleine Distanzklötzchen anbringe.

Klar, könnte man jetzt sagen der macht das der Optik wegen, weil er den Anblick des Kunststoffes nicht erträgt. Zum einen ist das ja auch so. Aber wie gerade beschrieben hat es ja auch einen praktischen Grund.

So ging ich also ans Werk. Das Holz, 5m Eschenleisten hatte ich schon vor Wochen besorgt, die Distanzklötzchen waren auch schon zugesägt. Zunächst musste der Vinylrand entfernt werden. Das hieß, Sitze und Twarts ausbauen, die Nieten herausbohren und dann den Rand vom Boot nehmen.

Das ging relativ schnell. Ich hatte die Leisten für die Aussenweger zu stark anfertigen lassen, da ich sie ursprünglich falzen wollte um den Rand des Rumpfes damit zu überdecken. Da war mir letztendlich doch zu aufwändig und ich teilte die Leiste der Aussenweger mit Axels Stichsäge, die er mir dankenswerter Weise sogar vorbeibrachte.

Nach dieser Vorbereitung konnte die Montage beginnen. Ich arbeitete von der Mitte aus. Ich fixierte zunächst den Innenweger, ein Distanzklötzchen und den Aussenweger mittels Schraubzwinge, um dann erst vorzubohren und dann jeweils die drei Bauteile durch den Bootsrumpf miteinander zu verschrauben.
Da der obere Rand nicht eben abgeschnitten war, der Hersteller hatte sich diese Arbeit erspart, da sowieso ein Vinylrand das Ganze überdecken sollte, hielt ich etwas Abstand von oben. Den Überstand würde ich dann später waagerecht abschneiden müssen.
Je weiter ich vorankam, zu den Enden des Bootes hin, desto weiter nach oben mussten die Leisten gebogen werden. Gegen Ende legte ich eine Leiste quer über das Boot und zog die beiden Holzleisten ebenfalls mittels Schraubzwingen nach oben, bevor ich sie befestigte. Die Arbeit zog sich den ganzen Samstag hin, gegen 18.00 Uhr waren beide Süllränder montiert. Die nächsten Tage werde ich das Boot jedoch nicht einsetzten können, die Feinheiten werden auch noch Zeit beanspruchen.