Als Wood-and-Canvas Canoes werden Kanus bezeichnet, die aus Holzspanten und Planken gebaut werden. (Wood) Um die Boote abzudichten wird eine Bespannung aus Segeltuch vorgenommen. (Canvas) Die Bespannung wird mit einem Filler, zu vergleichen mit flüssigem Fensterkitt, imprägniert.
Diese Art von Booten ersetzten gegen Ende des 19. Jahrhundert die indianischen Birkenrindenkanus.

In diesem Blog wird über Fahrten mit Wood Canvas Canvas berichtet, aber nicht ausschließlich. Teilweise finden sich auch Themen zu Reparaturarbeiten, aber auch Berichte über Fahrten mit Kanus im Allgemeinen. Im Blog-Achiv kann zurück geblättert werden. In den Themen kann nach Labels sortiert werden. Der Rest sollte sich eigentlich selbst erklären.

Ich schreibe hier mittlerweile nur noch sporadisch, bzw. ich verlinke meist zu meinem Blog auf wood-and-canvas.de

Mittwoch, 28. August 2013

Tagestour im Munkeland


Am südlichen Rand des Dalsland, Nord-östlich von Uddevalla liegt der Ort Munkedal.
Am Ortsausgang Richtung Ödeborg gibt es einen kleinen Kanuverleih, an einem recht überschaubar scheinendem See. Der kleine See ist über einen schluchtartigen Kanal mit einem Größeren verbunden, dieser über einen kleinen Fluss mit dem nächsten … Wie im Dalsland also üblich ein kleines Seensystem. Der Betreiber der Kanustation gab mir bereitwillig Auskunft über die Gewässer und auch die Übernachtungsplätze, obwohl ich ihm gleich gesagt hatte, ich plane eine Tagestour im eigenen Boot. Mehr noch sagte er ich solle ruhig an seinem Steg einsteigen. Das kam mir natürlich mit meinem lädierten Fussgelenk sehr entgegen.
OLYMPUS DIGITAL CAMERASo machte ich mich also am Tag darauf mit Lorenz zusammen auf den Weg, wenigsten einen kleinen Teil des Seensystems Flottarleden zu erforschen. Um uns einzupaddeln drehten wir zunächst eine kleine Runde auf dem See an dem die Kanuzentrale liegt, um dann den schmalen Eingang zum Kanal zu suchen. Kanal hört sich ja eigentlich sehr technisch an, was dieser natürlich nicht ist. Am Ufer entdeckten wir bald einen Wanderweg, den Bohusleden, der bald mittels einer kühnen Brücke unseren Weg kreuzte. Der Kanal weitete sich immer wieder, dann wurde er wieder schmal, Felsen lagen im Wasser. Wir hatten etwas Wind, und so waren wir froh, in einer geschützten Schlucht zu paddeln. Nach einer Weile traten die Felsen zurück und wir verliessen den Kanal, der jetzt eher wie ein schilfgesäumter Fluss anmutete.  Zwei Jungs in einem kleinen Motorboot überholten uns, also doch nicht so weit von der Zivilisation entfernt wie wir uns fühlten.
OLYMPUS DIGITAL CAMERAAm Ufer ein grasendes Pferd, dem es wohl nicht passte dass wir Fotos von ihm machten. Beim Näherkommen drehte es uns seine Rückseite zu und verschwand in einem Birkenwäldchen. Mittagspause machten wir bei einem Rastplatz mit Feuerstelle bei dem allerdings auch ein paar blaue Müllsäcke rumstanden, wohl Überreste einer Party. Wir verzogen uns auf die Felsen über dem Ufer und drehten der Zivilisation den Rücken zu.
Da wir uns nun auf dem etwas größeren See namens Viksjön befanden, hatten wir etwas mehr mit dem Wind zu kämpfen. Jedoch suchten wir uns eine günstige Route am nördlichen Ufer bis zur Mündung des kleinen Flüsschens über welches man den zweiten See, den Ellensjön erreichen könnte.
OLYMPUS DIGITAL CAMERADa wir aber mit Anke und Jolanda an der Kanuzentrale verabredet waren, fuhren wir nur ca. 1,5 Kilometer in den Fluss hinein und beschlossen dann umzudrehen, da wir nicht wussten wie viel Zeit der Rückweg in Anspruch nehmen würde. Wieder zurück auf dem Viksjön blies uns auch wieder der Wind ins Gesicht. Diesmal suchten wir aber nicht so sehr den Schutz der Ufer, sondern fuhren quer über den See auf die nächste Landspitze zu. Wir waren erstaunt wie schnell wir voran kamen. Die Maßstäbe sind irgendwie ganz andere, alles erscheint größer und weiter. Mir ging es jedenfalls so. Da wir gut in der Zeit lagen machten wir auf einem Felsplateau mit ein paar selbst gebastelten Holzbänken und einer sicherlich illegal angelegten Feuerstelle, noch ein mal Pause. Auch hier versuchten wir die Zeichen der Zivilisation so gut wie möglich zu ignorieren. Als wir den See verliessen, begegneten uns ein paar Kanuten in Alukanadiern, die morgens, als wir von der Kanustation ablegten gerade dabei waren die Boote auszuleihen. Was hatten die wohl gemacht, in der Zwischenzeit? Vielleicht hatten sie eine sehr ausführliche Einweisung erhalten. Da sie aber ständig beim Paddeln die Seite wechselten und trotzdem einen Zickzackkurs fuhren, war das wohl eher nicht der Fall gewesen. Wahrscheinlich hatten sie sich nur ordentlich Zeit gelassen. Wir grüßten freundlich und zogen unserer Wege.OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Kurz vor dem kleinen See an der die Kanuzentrale liegt, noch in der Schlucht unternahm Lorenz noch eine Kletterpartie auf den Felsen im Fluss. Wir drehten dann zum Abschluss noch mal eine Runde auf dem kleinen See bei der Kanuzentrale, so zusagen als Abschluss unserer Tour. Dazu fuhren wir gegen den Wind bis an das nördliche Ende und liessen uns dann vom Wind wieder nach Süden schieben. Am südlichen Ende angekommen bogen wir um eine kleine Landzunge und waren an unserem Start- und Zielpunkt angelangt. Wir waren gerade dabei das Boot leer zu räumen, als es der Kies auf dem Parkplatz knirschte und unser Abholservice eintraf. Das nennt man Timing, ein hoch auf die Zivilisation, mit all ihren Vor- und Nachteilen. :)

Sonntag, 25. August 2013

Schwedenurlaub


Eigentlich wollten wir auf unserer Schwedentour eine Mehrtagesfahrt im Dalsland unternehmen. Deswegen hatte ich auch das große Boot, den September aufgeladen. Aber es sollte anders kommen.
Am fünften Tag unserer Reise, auf einer Wanderung über die Schären in der Gegend um Loftahammar, verlor ich kurz die Wegweiser aus den Augen und wir kamen vom Weg ab.
Bei der Suche nach der Richtung, passte ich dann noch einen Augenblick nicht auf, trat in ein Loch und kam ins Straucheln.
Ergebnis war ein dick anschwellender Knöchel und ein sehr schmerzhafter Rückweg von anderthalb Stunden zum Parkplatz.
An eine Mehrtägige Paddeltour war natürlich nicht mehr zu denken. Zum Glück war nichts gerissen, und nach dem der Knöchel erst blau, grün und fast schwarz wurde schwoll er auch wieder ab.
Nach zwei Tagen saß ich das nächste mal im Boot. Aber nur für eine kurze Runde auf dem Roxensee, nördlich von Linnköpping, an dem wir zwischenzeitlich gelandet waren.
Am problematischsten war das Aufladen des Bootes auf das Dach, die 43 Kilogramm. erst auf die Schultern und dann von hinten aufs Auto geschoben waren die ersten Tage echt schwer zu meistern.
Da wir jedoch alle zwei Tage den Standort wechselten blieb ich jedoch im Training und es ging von mal zu mal besser. Im Dalsland gefiel es uns nicht besonders, woran es lag konnten wir eigentlich nicht recht sagen. Zum Teil sicher an den sehr viel größeren Campingplätzen, am schlechter gewordenen Wetter und an einer relativ großen Anzahl von Menschen. Wir fanden dann aber doch noch einen kleinen sehr idyllischen Platz an einem kleinen See. Einen nonprofit Organisation betrieb den Platz, der um einen Alten Bauernhof angesiedelt war.
Unsere Route führte uns dann über die Westküste, bei Uddevalla nach Alingas in der Nähe von Göteborg und dann zurück noch mal ganz in den Süden bei Höör und zum Abschluss noch nach Malmö.
Bis auf in Malmö bot sich immer die Gelegenheit kleinere oder größere Tagestouren auf einem oder mehreren kleineren Seen zu unternehmen.